Auch wenn man es im ersten Moment vermuten könnte, mit den „Großen Fünf“ sind nicht die Wildtiere Afrikas gemeint, die von der Körpergröße her am größten sind, sondern jene die früher bei Großwildjagden am schwierigsten und gefährlichsten zu jagen waren.
Zum Glück ist die Jagd auf Elefanten und Co. heute in den meisten Teilen Afrikas verboten.
Trotzdem hat unter anderem die Jagd dazu geführt, dass im Moment außer dem Afrikanischen Büffel alle Vertreter der “Big Five” mehr oder weniger stark vom Aussterben bedroht sind und unter Naturschutz stehen. Heute sind die “Jäger” zum Glück meistens Touristen auf Foto-Safari.
Doch wer genau gehört nun zu den Big Five? Nun es handelt sich dabei um sehr unterschiedliche Tiere, fangen wir mit dem tatsächlich größten Vertreter an:
Afrikanischer Elefant
Der Afrikanische Elefant ist das größte an Land lebende Säugetier der Welt und lebt hauptsächlich in Ostafrika. Er erreicht eine Körperhöhe von 2,50 m bis 3,70 m und wiegt zwischen 3000 kg bis 6000 kg. Das ist enorm. Wie groß und schwer seid Ihr?
Elefanten sind reine Pflanzenfresser und lieben Blätter, Baumrinde, Gräser und Wurzeln. Um Ihren riesigen Körper ausreichend mit Energie und Nährstoffen zu versorgen müssen sie täglich 200 kg davon fressen und zusätzlich 300 Liter trinken.
Elefanten sind soziale Tiere, die in Familiengruppen aus weiblichen Tieren, auch Elefantenkühe genannt und deren Nachwuchs leben. Männliche Tiere (Elefantenbullen) leben dagegen entweder als Einzelgänger oder in Junggesellengruppen.
Weibliche und männliche Tiere besitzen die charakteristischen Stoßzähne, die bis zu 3 m lang und 100 kg schwer werden können.
Afrikanische Elefanten könnt Ihr ganz eindeutig an den riesigen Ohren erkennen, sie dienen im heißen Klima dazu die Körpertemperatur zu regulieren, da über sie überschüssige Körperwärme abgegeben wird. An der Größe der Ohren könnt Ihr übrigens sehr gut Afrikanische von indischen Elefanten unterscheiden, ihre Ohren sind nämlich wesentlich kleiner.
Auch wenn Elefanten immer wieder als “Dickhäuter” bezeichnet werden, ist ihre Haut alles andere als unempfindlich, obwohl sie zwei Zentimeter dick ist. Um sich vor zu starker Hitzeeinwirkung und sogar Sonnenbrand zu schützen, nehmen Elefanten gern ein Schlammbad.
Ausgewachsene Elefanten haben außer dem Menschen keine natürlichen Feinde und können 50 bis 70 Jahre alt werden.
Spitzmaulnashorn
Das Spitzmaulnashorn ist unter den “Big Five” die am stärksten vom Aussterben bedrohte Art, laut aktuellen Zahlen lebten 2019 nur noch 5000 Exemplare weltweit. Auch das Nashorn erreicht eine stattliche Größe, mit einer Körperlänge von bis zu 3,50 m, einer Schulterhöhe bis 1,60 m und einem Gewicht von 900 kg bis 1400 kg ist es nicht gerade zierlich.
Das Spitzmaulnashorn ernährt sich ebenfalls von Pflanzen wie Blätter, Zweige aber auch Dornen die sie mit ihrer fingerförmigen Oberlippe (daher der Name) greifen, ins Maul führen und mit den Backenzähnen abtrennen.
Wie alle Nashörner ist auch das Spitzmaulnashorn ein Einzelgänger. In Gesellschaft trifft man sie nur während der Paarungszeit oder wenn sie Nachwuchs haben.
Spitzmaulnashörner haben zwei Hörner, ein Längeres das auf der Nasenspitze sitzt und ein etwas Kürzeres dahinter. Das längere Horn wird durchschnittlich 50 cm lang.
Vor allem wegen des Glaubens an die angebliche Heilkraft des Horns wurde das Spitzmaulnashorn durch Wilderei an den Rand der Ausrottung gebracht. Spitzmaulnashörner können extrem schlecht sehen, nur ca. 30 cm weit, dafür besonders gut hören und riechen.
Wie auch die Elefanten haben erwachsene Nashörner, außer dem Menschen keine natürlichen Feinde und können bis zu 45 Jahre alt werden.
Afrikanischer Büffel (Kaffernbüffel)
Der Kaffernbüffel ist der größte Vertreter der afrikanischen Rinder. Mit einer Körperlänge von 2,40 m bis 3,50 m, einer Schulterhöhe von 1,50 m bis 1,80 m und einem Gewicht von 350 kg bis 900 kg können ausgewachsene männliche Tiere fast die Ausmaße eines Nashorns annehmen.
Besonders auffällig sind die quer über den Kopf verlaufenden spitzen Hörner, die eine Spannweite von 0,70 m bis 1,40 m erreichen können.
Büffel ernähren sich von Gras und leben hauptsächlich in Sümpfen, Wäldern und offenen und bewaldeten Savannen. Sie lieben es, sich im Dreck zu suhlen, um sich bei heißen Temperaturen abzukühlen und Insektenbissen vorzubeugen.
Die Afrikanischen Büffel besitzen ein komplexes Sozialsystem. Ein Verband aus miteinander verwandten Weibchen mit ihrem Nachwuchs und männlichen Tieren unterschiedlichen Alters, der als Herde bezeichnet wird. Die Größe einer Herde variiert von einigen Dutzend bis mehreren Tausend Tieren. Büffelherden sind dafür bekannt, eng zusammenzuhalten. Wenn ein einzelnes Tier von einem Raubtier angegriffen wird, kann man häufig beobachten, wie die gesamte Herde zurückkehrt, um es aus den Fängen des Jägers zu retten.
Die Fähigkeit, sich selbst zu verteidigen, beschert den Büffeln wenig Feinde. Außer dem Menschen werden den Büffeln vor allem Löwen gefährlich. Es braucht mehrere Löwen, um einen Büffel zu erlegen und oft erleiden nicht nur die Büffel Verluste.
Das war der erste Teil über Afrikas “Big Five”, im zweiten Teil widmen wir uns den Raubkatzen und der Frage: Wer sind eigentlich die “Little Five”? Um Euch die Wartezeit bis dahin etwas zu vertreiben, könnt Ihr Euch Eure eigenen “Großen Fünf” für den Garten Nachhause holen.